Durch meinen Einfluss aus der Zootierpflege habe ich mir das Ziel gesetzt, einen Beitrag zur inzuchtfreien Zucht von artreinen dsungarischen Zwerghamstern zu leisten. Da ich nur eine kleine Zucht habe, ist es zwar ein kleiner Einfluss, aber jedes Tier zählt – leider.
Auch haben viele Interessenten nicht immer die Möglichkeit bei einem seriösen Züchter zu kaufen, da diese nur vereinzelt in Deutschland und anderen Ländern zu finden sind. Leider sind aber Vermehrer und Zooläden, die beide vor allen anderen Dingen auf den Gewinn aus sind, sehr präsent. Daher möchten alle Züchter aus der deutschen Hamstervereinigung e.V. gern die Möglichkeit geben, vertrauensvoll bei jemand Fachkundigen kaufen, ohne ein wissentlich krankes Tier zu erhalten, bei Problemen im Stich gelassen zu werden oder sogar ein trächtiges Weibchen zu erhalten. Es wird auf diabetesfreie und langlebige Linien wert gelegt, die ein zugängliches und entspanntes Gemüt haben.
Meine Zuchtweibchen werden nicht vor Vollendung des vierten Lebensmonats verpaart, Männchen ab dem dritten Monat. Die Weibchen werden das letzte Mal spätestens mit 11 Monaten gedeckt, damit sie nicht nach Erreichen des ersten Lebensjahres noch Jungtiere werfen. Es gibt Weibchen, die sehr gut vor dem ersten Wurf genährt waren, aber durch die Laktation abgebaut haben und eine lange Zuchtpause benötigten. Dann gab es aber auch schlanke Tiere, denen selbst ein großer Wurf kaum an die Kondition ging. In beiden Fällen war es auch andersherum. Da die Weibchen teilweise sehr unterschiedliche Konditionen haben, verpaare ich sie lieber anhand der Vitalität und nicht anhand des Gewichtes. Tiere, die aber ein hohes Ausgangsgewicht haben, werden für einen Doppelwurf bevorzugt, ebenso Tiere mit einem ruhigen und wenig stressempfindlichen Charakter. Das Männchen bleibt bis zum 16-17. Lebenstag des ersten Wurfes bei seiner Partnerin und darf sie nachdecken. Besonders Campbell-Männchen beteiligen sich durch Wärmen, Verteidigen und Futter ins Nest bringen an der Aufzucht der Jungen. Auch bei den Dsungaren hilft der männliche Part bei der Erziehung und entlastet das Weibchen. Die Jungtiere, die mit ca. 12-16 Tagen in die wichtigen Prägungsphasen kommen, profitieren von einer väterlichen Aufzucht. Die älteren Jungtiere helfen ebenfalls bei der Aufzucht und bringen den jüngeren Geschwistern artspezifisches angelerntes (Sozial-)Verhalten bei.
Meine Weibchen bekommen in der Regel zwei bis drei Würfe, ab und zu ist davon eine Kombi als Doppelwurf gestaltet. Manchmal passt es natürlich nicht, dann hat das Weibchen nur einen Wurf. Tiere aus Doppelwürfen sind oft selbstbewusster, auch dem Menschen gegenüber. In der Wildbahn lebt ein monogames Paar (Campbells, meist dauerhaft)/ harmonisches Paar (Dsungis, während der Paarungszeit, ca. Mai-Sept.) und wirft während der Sommermonate bei guter Ernährungslage drei bis vier Würfe. Diese r-Strategie der Fortpflanzung kann man mit Doppelwürfen nachsimulieren.
Uns ist Langlebigkeit sehr wichtig. Bedauerlicherweise haben wir die Erfahrung gemacht, dass unsere Jungtiere ab und zu frühzeitig verstorben sind. Diese Linien versuchen wir nachträglich auszuselektieren, daher ist eine Rückmeldung der Adoptanten über Todesdatum und möglicher Ursache des Todes unerlässlich.
